Beet 12:

Wildes Schattenreich

Angebot von Nektar und Pollen:

‚leer‘ = unbekannt,
0 = kein,
1 = gering,
2 = mittel,
3 = gut,
4 = sehr gut

Der Nektar nährt die Insekten, den Pollen benötigen die Bienen zur Versorgung ihrer Brut.

Die Natur war auch bei diesem Beet unser Lehrmeister. In den ersten Jahren hatten wir in diesem Hochbeet eine farbenfrohe Ackerrain-Gesellschaft ausgesät, um ein Beispiel für schnell wirksame Übergangslösungen zu zeigen. Schnell wurde deutlich, dass es dem Klatschmohn und der Kornblume unter der Eiche zu schattig wurde. Wir haben den Wink verstanden und zeigen jetzt eine Pflanzenauswahl für eher schattige Lebensräume wie sie an trockenen Gehölzrändern, halbschattigen Wegsäumen oder im Unterwuchs gedeihen.

Eine Pflanzenzusammenstellung, die an weniger prominenter Stelle im Garten, an Rändern, Rückseiten oder in anderen vernachlässigten Bereichen wunderbar funktioniert und wenig Pflege beansprucht. Dabei fällt sie zwar nicht auf den ersten Blick ins Auge, führt aber auf den zweiten Blick mehr als nur ein Schattendasein.

Als Begleiter unserer Wildblumen setzen wir hier auf Farne und Gräser, die mit ihren Blattformen und -strukturen besondere Akzente setzen und so jeden Garten bereichern. Wintergrüne, robuste Gräser wie die Waldhainsimse und die Waldsegge wechseln sich ab mit filigranen, zarten Arten wie der Waldschmiele und gesellen sich zu Frauenfarn und Wurmfarn. Obwohl Gräser allgemein in dem Ruf stehen keine besondere Bedeutung für die Insektenwelt zu haben, bieten die Blütenstände der Schneemarbel eine für Hummeln interessante Pollenquelle und die Raupen von allein 26 Schmetterlingsarten sind auf die Blätter der Waldschmiele spezialisiert.

Fingerhut

Fingerhut

Große Taubnessel

Große Taubnessel

In Kombination mit schattenfreundlichen Wildblumen wie der Sterndolde, der großblütigen Taubnessel oder der nesselblättrigen Glockenblume schaffen die Gräser hier nicht nur eine vielgestaltige Pflanzung sondern auch einen vielfältigen Lebensraum für unsere Insekten. Die Ränder der Pflanzung sind mit bodendeckenden, kriechenden Wildblumenarten wie Günsel, Gundermann und Veilchen bestückt. Rankende Vertreter wie Zimbelkraut und Hornklee sowie ausläuferbildende wie die Walderdbeere werden schon bald die Betonkanten unseres Hochbeetes erobert haben.

Attraktion der Pflanzung ist sicher der Diptam, auch „Brennender Busch“ genannt. Seine leuchtend rosa Knospen öffnen sich im Juni/ Juli zu weißlich-rosa Rispen mit purpur geäderten Blütenblättern. Ihr unverwechselbare Duft gleicht einer zarten Mischung aus Zitronen- und Vanillearoma. In sonniger Lage gibt die Staude ätherisches Öle ab, die weithin zu erschnuppern sind- nicht nur von unseren geflügelten Freunden. Auch gehen dann ätherische, entzündbare Dämpfe von der Pflanze aus. Ihnen verdankt sie den Namen „Brennender Busch“ . Ein brennendes Streichholz führt dabei zu leichten Verpuffungen. Ein besonderes Schauspiel lässt sich während der Dämmerung beobachten wenn sich bei großer Hitze und gleichzeitigen Windstillstand kleine bläuliche Flammen erkennen lassen. Hier darf man also gespannt sein und beobachten.

Einige der hier verwendeten Pflanzen sind Raupenfutterpflanzen für Schmetterlinge, wie unter anderem Diptam den Schwalbenschwanz-Raupen als Nahrung dient, oder Rainfarn den Zimtbär-Raupen Nahrung bietet.

Frühlingsboten wie Blausternchen und Schneeglanz sowie Buschwindröschen eröffnen das Blütenjahr und ergänzen das Angebot an Nektar und Pollen. Wiesen-Flockenblume, Lein und Färberkamille waren am Standort bereits etabliert. Akelei und Fingerhut haben sich durch Selbstaussaat hinzugesellt.

Einige pflegende Eingriffe werden vonnöten sein bis sich die Gräser und Farne eingewöhnt haben. Bis dahin gilt es Rainfarn, Schöllkraut und Fingerhut, die immer gern vorbeifliegen, im Zaum zu halten. Das Laub lassen wir liegen; so bildet sich langsam eine Humusschicht in der sich die Waldpflanzen wohl fühlen. Und nun heißt es, beobachten wie sich die neue Gesellschaft entwickelt und verwandelt.

Große Taubnessel

Große Taubnessel

Färberkamille

Färberkamille

Steinhummel an Veilchen

Steinhummel an Veilchen

Lein

Lein

Akelei

Akelei

Fingerhut

Fingerhut

Unsere Bezugsquellen
für heimische Wildstauden

 

Willi Tangermann Staudenkulturen

Rauhe Wiese 17, 31171 Nordstemmen
Tel.: 05069 / 548, Fax: 05069 / 3030
E-Mail: tangermann-stauden@t-online.de

 

Igel Gartenkultur

Im Eikrode 10, 49565 Bramsche-Engter
Telefon: 0 54 68 / 15 84, Fax: 0 54 68 / 556
E-Mail: igel.gartenkultur@baumschule-igel.de

 

Stauden Siebler

Am Toggraben 1, 29690 Schwarmstedt
Tel.: 0 50 71 / 98 21-0, Fax : 0 50 71 / 40 19
E-Mail: info@stauden-siebler.de