Schottergarten im Wandel

Leben besteht bekanntlich aus Veränderung.
Warum diese Erkenntnis nicht auch im Garten umsetzen – insbesondere wenn es um die Veränderung eines Schottergartens in eine blühende Insektenoase geht?
Schotterbeet mit wenigen kleinen Pflanzen

April 2019: Die Pflänzchen entwickeln sich prächtig, das Beet als Ganzes wirkt aber doch noch sehr verloren. Immerhin: das Fingerkraut blüht tapfer!

Wir möchten euch anhand unseres Schotterbeetes zeigen, wie viel Spaß es machen kann und wie bunt, vielfältig, nützlich und immer wieder neu so eine Verwandlung aussehen kann.

Ihr erinnert euch an den Anfang? Am 2. April 2019 bepflanzten wir unser Schotterbeet mit einer Auswahl wilder Pioniere – heimischer Pflanzen, die einen sehr mageren trockenen Standort bevorzugen und als Erstbesiedler ruderaler Flächen bekannt sind.

Zu unserer Wildpflanzenauswahl zählten große wüchsige Arten wie Nachtkerze, Königskerzen, Feldmannstreu, Gelber Steinklee und Wilde Karde. Hinzu kamen sonnenliebende Wildblumen wie Resede, Skabiose, Leimkraut und Braunelle sowie einige zähe Bodendecker wie Gelber Mauerpfeffer, Frühlingsfingerkraut, Polsterglockenblume und Bergminze.

Einige Wochen später haben sich schon kleine Polster entwickelt. Mauerpfeffer und Kartäusernelke leuchten mit ihren knalligen Blühfarben. Auch Resede und Violette Königskerze folgen bald nach.

Im Juni haben sich schon ordentliche Polster und Rosetten gebildet. Steinklee, Malven und  Königskerzen schießen in die Höhe. Das üppige Wachstum ist sicher auch dem in den Schotter eingearbeiteten Kompost zuzuschreiben und nicht ganz typisch für einen mageren Standort. Dies wird sich im Laufe der Jahre sicher wandeln.

Auch unsere tierischen Freunde haben das Schotterbeet entdeckt:

Verschiedene Wildbienenarten, wie dunkle Erdhummeln, Wiesenhummeln, Steinhummeln und auch unsere Honigbienen freuten sich über viel Nektar und Pollen in der gelben Resede, Tauben-Scabiose, den Glockenblumen und vielen weiteren Blüten.

Außerdem gibt es verschiedene Besuche von anderen Insekten: Schwebfliegen, Marienkäfern, Zitronenfalter besuchten unsere Kartäusernelken. Durch die verschiedenen Insekten werden zum einen die meisten der verschiedenen Pflanzen bestäubt und können reichlich Samen ausbilden und zum anderen ernähren sich viele andere Tiere, wie Vögel von den Insekten.

Da unser Beet einigen Schattendruck durch die große Eiche erdulden muss, leidet die Standfestigkeit einiger Arten im Hochsommer. Königskerzen und Nachtkerzen neigen sich in Richtung Sonne.

Der Mannstreu hat sich gut entwickelt und erfreut die Vogel- und Insektenwelt mit Blüte und Frucht

Schotterbeet mit wenigen kleinen Pflanzen

Der Mannstreu hat sich gut entwickelt und erfreut die Vogel- und Insektenwelt mit Blüte und Frucht

Schotterbeet mit wenigen kleinen Pflanzen

Im Herbst haben wir Gärtner*innen verschiedene Probleme erkannt und greifen sanft lenkend ein. Wegen des Schattenwurfs der Eiche verpflanzen wir Nachtkerzen, Malven und Steinklee in sonnigere Bereiche. Damit verhindern wir, dass sich die stark wüchsigen und in Richtung Sonne neigenden Pflanzen auf nicht so robuste Exemplare anderer Arten legen und diese dadurch verdrängen. Die sehr stark ausgesamten Nachtkerzen und Braunellen nehmen wir etwas zurück.

Um den Insekten, wie zum Beispiel den überwinterten Hummelköniginnen, auch im zeitigen Frühjahr Nahrung liefern zu können, pflanzen wir im Oktober frühblühende Zwiebelpflanzen wie Sternhyazinthe, Blaustern, Traubenhyazinthe und Kugellauch. Auch ergänzen wir die Pflanzung durch einige Wildstauden, die bei der Frühjahrspflanzung noch nicht lieferbar waren wie Eselsdistel, Kugeldistel und Skabiosenflockenblume. Alle anderen Pflanzen dürfen den Winter über mit Blatt- und Fruchtständen stehen bleiben und so als Nahrung, Rückzug und Brutstätten dienen.

Im ersten Jahr gab es nahezu keinen Pflegeaufwand im Schotterbeet. Im Frühjahr 2020 startet die Pflanzung dann schon mit einer deutlich dichteren Decke; daher verläuft auch die zweite Wachstumsperiode sehr pflegeleicht. Erst jetzt schneiden wir die Stauden zurück. Für unsere Pflanzentauschbörse entnehmen wir noch einige Ableger und Keimlinge von stark ausgebreiteten Arten wie Braunelle, Resede, Mauerpfeffer und Taubenkropfleimkraut und lassen der Natur alsdann ihren Lauf.

Das Beet am 22. April 2020 …

… und am 6. Mai 2020

Die Natternköpfe erwarten den Sommer. Wolfsmilch, Karden Resede und Kugellauch geben eine vielseitige Struktur. Die Schotterflächen sind nahezu komplett bewachsen.

Mitte Mai: Resede, Violette Königskerze, Kugellauch und Taubenkropfleimkraut blühen.

Im Herbst haben wir Gärtner*innen verschiedene Probleme erkannt und greifen sanft lenkend ein. Wegen des Schattenwurfs der Eiche verpflanzen wir Nachtkerzen, Malven und Steinklee in sonnigere Bereiche. Damit verhindern wir, dass sich die stark wüchsigen und in Richtung Sonne neigenden Pflanzen auf nicht so robuste Exemplare anderer Arten legen und diese dadurch verdrängen. Die sehr stark ausgesamten Nachtkerzen und Braunellen nehmen wir etwas zurück.

Um den Insekten, wie zum Beispiel den überwinterten Hummelköniginnen, auch im zeitigen Frühjahr Nahrung liefern zu können, pflanzen wir im Oktober frühblühende Zwiebelpflanzen wie Sternhyazinthe, Blaustern, Traubenhyazinthe und Kugellauch. Auch ergänzen wir die Pflanzung durch einige Wildstauden, die bei der Frühjahrspflanzung noch nicht lieferbar waren wie Eselsdistel, Kugeldistel und Skabiosenflockenblume. Alle anderen Pflanzen dürfen den Winter über mit Blatt- und Fruchtständen stehen bleiben und so als Nahrung, Rückzug und Brutstätten dienen.

Im ersten Jahr gab es nahezu keinen Pflegeaufwand im Schotterbeet. Im Frühjahr 2020 startet die Pflanzung dann schon mit einer deutlich dichteren Decke; daher verläuft auch die zweite Wachstumsperiode sehr pflegeleicht. Erst jetzt schneiden wir die Stauden zurück. Für unsere Pflanzentauschbörse entnehmen wir noch einige Ableger und Keimlinge von stark ausgebreiteten Arten wie Braunelle, Resede, Mauerpfeffer und Taubenkropfleimkraut und lassen der Natur alsdann ihren Lauf.

Hier zeigt sich die ganze Pracht an Blütenreichtum und Strukturvielfalt Ende Mai, nur 14 Monate nach der Pflanzung.

Wir freuen uns auf den Sommer und die weitere Entwicklung dieses spannenden Experiments der Verwandlung! Auch würden uns freuen ähnliche Beispiele von euch zu sehen und hier zu zeigen, um noch mehr Menschen zu ermuntern, Vielfalt im Einheitsgrau entstehen zu lassen!