Tipp des Monats

Waldmeisterpflanzen mit kleinen weißen Blüten

Mai

Waldmeister

Wer in diesen Tagen in unseren Laubwäldern unterwegs ist, findet ihn häufig am Wegesrand: Der Waldmeister (Galium odoratum) ist ein charakteristischer Pflanzenvertreter des Monats Mai. Mit seinem frischen hellgrünen Blättern und dem wohlbekannten Duft und Geschmack steht er für den Wonnemonat wie kaum eine andere Pflanze. Aber er ist mehr, als nur eine beliebte Zutat zu Bowlen, Götterspeise und Sirup. In Sachen Vielseitigkeit und Nutzen ist er ein wahrer (Wald)Meister!

Verbreitet ist das heimische Wildkraut in ausgedehnten Laubwäldern, vorzugsweise unter Buchen. Die mehrjährige, krautige, auch Walstro, Maikraut, Maiblume, geflecktes Labkraut, wohlriechendes Labkraut oder Herzfreund genannte Pflanze entwickelt eine Wuchshöhe von 10 bis 50 Zentimetern. Der kriechende Wurzelstock des Waldmeisters ist für ihn Überdauerungsorgan sowie vegetatives Vermehrungsorgan zugleich. Die wohlriechende Staude blüht zwischen April und Juni. Viele kennen die sternförmigen, weißen Waldmeisterblüten sowie seinen aromatischen Duft, der nach dem Welken der Doldentrauben nochmals intensiver zutage tritt.

Wer Waldmeister bei sich im Garten pflanzen möchte, benötigt dafür am besten feuchte, nährstoffreiche Böden unter Laubbäumen. Für den Einsatz im naturnahen Garten eignen sich die niedrigen Waldmeisterstauden als Beeteinfassung in schattigen Ecken sowie als idealer Bodendecker. Reinhard Witt, der bekannte Naturgärtner kombiniert Waldmeister mit Taubnesseln, Waldziest, Waldvergissmeinnicht und Straußenfarn zu einem wilden, pflegeleichten Beet voller kontrastreicher Blattformen.

Auch im Balkonkasten- am besten in leicht schattiger Lage auf der Ost oder Nordseite – ist er eine filigrane Zierde und verströmt seinen aromatischen Duft. Im Kasten oder auch Topf ist auf eine ständige leichte Feuchte zu achten, will man lange Freude am Waldmeister haben.

Wer Waldmeister lediglich als Beigabe zu süßen Speisen und Getränken kennt, für die es eine Vielzahl von Rezepten gibt, unterschätzt seine weiteren Einsatzmöglichen erheblich. In der Naturheilkunde wird Waldmeister gegen kleinere Beschwerden der Galle oder Leber sowie gegen Magen- und Darmleiden eingesetzt. Auch nervöse Unruhezustände, Einschlafstörungen, Migräne, Frühjahrmüdigkeit oder Menstruationsbeschwerden können mit Waldmeister behandelt werden. Doch bei der Anwendung und dem Verzehr ist Vorsicht geboten, da Cumarin, der Inhaltstoff, welcher für das Aroma verantwortlich ist, in höheren Dosen schädlich ist. Daher sollte Waldmeister nur in geringen Mengen konsumiert werden. Da er als Würzpflanze aber sehr ergiebig ist, genügen bereits sehr geringe und unbedenkliche Mengen von ihm, um Speisen oder Getränke zu verfeinern. Allgemein werden nicht mehr als 3 g Waldmeister pro Liter Flüssigkeit empfohlen.

Waldmeister im Wackelpudding oder in der Maibowle wird verbreitet bekannt sein. Aber probieren Sie ihn doch mal in Öl für Salate oder zu Käse, im Prosecco gemeinsam mit ein paar Himbeeren oder als Farbtupfer auf einer Waldmeistertorte.

In Säckchen eingenäht oder einfach in eine Socke gestopft soll, Waldmeister im Kleiderschrank die Motten vertreiben oder an Fensterbänken ausgelegt die Insekten fernhalten.

Zusammen mit Lavendel, Salbei, Minze, Rosenblütenblätter und Zitronenkraut als Kissenfüllung verspricht Waldmeister besseres Einschlafen.

Last but not least sollte der Waldmeister in Naturgärten als eine wichtige Futterpflanze für die Raupen verschiedener Nachtfalter und als früher Nektar und Pollenspender für Wild- und Honigbienen einfach nicht fehlen.

 

April

Das macht Kindern und Eltern Spaß:
Bastelideen für alle, die in diesen Tagen zu Hause bleiben müssen und etwas Gutes für die Wildbienen tun wollen

Jetzt ist eine spannende Zeit in der Natur – die Tage werden langsam wärmer, die ersten Pflanzen blühen und die ersten Wildbienen sind geschlüpft. Eine prima Gelegenheit, um etwas Gutes für Wildbienen zu tun. Bauen Sie gemeinsam mit Ihren Kindern eine Nisthilfe und beobachten Sie gespannt, wie unsere Wildbienen einziehen.

In Nisthilfen aus Hartholz kann man mit etwas Glück Blattschneiderbienen, Maskenbienen, Mauerbienen oder Scherenbienen beobachten. Vielleicht entdecken Sie auch die Kuckucksbiene, die – wie der Name verrät –  ihre Eier in fremde Nester legt.

Eine detaillierte Anleitung zum Bau einer Insektennisthilfe finden Sie hier:

Nisthilfen für Insekten

März

Pflanzen- und Saatgutbörse & Verschenke-Markt rund um den Garten

Leider konnte unsere Börse nicht stattfinden. Deshalb haben wir uns überlegt, wie wir unsere vorbereiteten Pflänzchen und Samen an die Frau und den Mann bringen könnten. Folgende Möglichkeit besteht:

Die Biologische Station Haseniederung e.V. in Alfhausen möchte Gartenfreunden, trotz Covid-19, die Möglichkeit zum Tausch von Pflanzen und Saatgut geben.
In den Tagen von Dienstag bis Freitag, 14. – 17. April in der Zeit von 15 – 18 Uhr, können Interessierte Pflanzen und Saatgut an der Station abgeben und / oder mitnehmen.

Unten finden Sie eine aktuelle Pflanzenliste. Werden neue Pflanzen zum Tausch gebracht, wird diese Liste jeweils bis 11 Uhr des Folgetages aktualisiert.

Damit der Besucherstrom im Sinne der Kontaktbeschränkungen kontrolliert werden kann, sind Interessierte gebeten per Mail (stuckenberg@haseniederung.de), WhatsApp oder SMS (Kontakt 0175 / 44 310 55) ihre abzugebenden Pflanzen, bzw. Pflanzenwünsche gemäß der Angebotsliste, mitzuteilen. Das Team der Station wird dann die jeweiligen Zeiten zum Besuch der Station mitteilen.

Diese Pflanzen und dieses Saatgut
geben wir gerne an Interessierte ab!

Gerne stellen wir euch das gewünschte Sortiment zusammen und ihr könnt es kontaktlos bei uns abholen.

Über eine kleine Spende für die Biologische Station freuen wir uns natürlich sehr!

Februar

Bienenfreundlicher Rückschnitt

Bevor die Vogelschutzzeit beginnt (1. März bis 30. September) können noch die letzten Rückschnitte an Sträuchern, Obstbäumen und Stauden durchgeführt werden. Mit Blick auf Insekten und Vögel und Kleinsäugetiere solltest Du hierbei einige wichtige Aspekte im Auge behalten:

  • Insbesondere unsere frühblühenden heimischen Gehölze wie Weide, Erle, Hasel und Pappel  liefern wertvolle Nahrung für Bienen in einer Zeit, in der es nur wenige Alternativen gibt. Wenn Du diese Pflanzen zurückschneidest oder auf den Stock setzen willst, achte darauf, dass ein Teil der blütentragenden Äste stehen bleibt.
  • Gleiches gilt für Obstbäume und Beerensträucher

 

Hast Du Blütenstände der Stauden und Gräser über Winter stehen lassen, ist auch dafür der richtige Zeitpunkt für den Rückschnitt gekommen.

Willst du den tierischen Mitbewohnern deines Gartens weitere Unterkünfte anbieten, schichte den Rückschnitt in kleinen Gärten als Totholzhaufen auf. Hast du viel Platz, bietet sich der Aubau einer Benjeshecke an.

Siehe auch:
https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/balkon-und-garten/tiere/insekten/22649.html

Fotos: Stefan Mertin

Januar

Nutze die Energie des Jahresbeginns und die etwas ruhigere Zeit im Garten für die Gartenplanung!

Welche Bereiche des Gartens könntest Du biologisch vielfältiger gestalten? Könnte ein Teil des Rasens vielleicht zur Blumenwiese werden? Willst Du dieses Jahr einmal insektenfreundliche Kräuter in den Balkonkasten pflanzen ? Oder dort, wo der Kirschlorbeer so kahl geworden ist, könnte da nicht eine heimische Heckenrose stehen und mit Blüten, Duft, Hagebutten und Herbstfärbung schöne farbige Akzente setzen und gleichzeitig Insekten und Vögeln Nahrung bieten? Gibt es Ecken, die sich selbst überlassen werden könnten um zu erforschen, welche Lebensgemeinschaften sich natürlicherweise in Deinem Garten ansiedeln würden?

Es gibt viele Möglichkeiten – auch auf kleinstem Raum – etwas für die biologische Vielfalt zu tun. Lass dich von unseren Beeten inspirieren oder melde dich zu unserem Workshop an:
https://biologische-vielfalt-os.de/termine-2/

Kleiner Textbeitrag zum Thema den naturnahen Garten winterfest machen und Überwinterungsplätze schaffen.

Stauden

Sonnenblumen, Karden und andere samentragende Stauden sollten vor dem Winter nicht abgeschnitten werden: Sie bieten wichtige Nahrung für Vögel im Winter. In Blattachsen und hohlen Stengeln abgeblühter, stehen gebliebener Stauden überwintern auch einige Wildbienenarten. Für das winterliche Gartenbild stellen reif- und schneebedeckte Pflanzen oder taubedeckte Spinnennetze zwischen trockenen Stängeln zudem eine optische Bereicherung in der ansonsten eher kahlen Jahreszeit dar.

Laub

Laub ist kein Abfall, sondern ein wertvoller Baustein im Nährstoffkreislauf der Natur. Deshalb ist es sinnvoll das Laub im Garten zu belassen und unter Hecken und Büschen sowie auf Blumen- und Gemüsebeete zu verteilen. Die Laubschicht schützt den Boden und bietet Unterschlupf für Kleintiere und Insekten. Herbstlaub auf dem Rasen kann zusammengekehrt und auf Haufen gesetzt werden. So entstehen Winterquartiere für z.B. Igel und Erdkröten. Aber auch Nahrungsquellen für insektenfressende Tiere. Bis zum Frühjahr können die Blätter langsam verrotten. Zu Beginn der neuen Gartensaison im Frühjahr werden die verbliebenen organischen Reste als natürlicher Dünger in den Boden eingearbeitet.

Verzicht auf Laubbläser und -sauger
Naturnahes Gärtnern kommt ohne Laubbläser oder-Sauger aus und benutzt Besen und Muskelkraft um die Wege und Zufahrten wegen Rutschgefahr laubfrei zu halten. Die Geräte beeinträchtigen die Bodenbiologie durch extreme Luftgeschwindigkeiten bei denen wichtige Kleinlebewesen wie Käfer und Spinnen zusammen mit dem welken Laub entfernt werden. Es kann sogar vorkommen, dass Laubsauger größere Tiere wie junge Igel oder Amphibien einsaugen. Zudem verliert der Boden seine schützenden Deckschicht, die vor Austrocknung sowie extremer Kälte schützt und im Frühjahr den aus verrottetem Laub gebildeten Humus als natürlichen Dünger.

Nistkästen

Nistkästen erfüllen auch im Winter wichtige Funktionen, da sie einen schützenden Unterschlupf für überwinternde Vögel, Fledermäuse, Insekten und Haselmäuse bieten. Um Wintergäste nicht zu stören, sollten Vogelnistkästen am Besten im Februar gesäubert werden. Ab März werden die Kästen dann schon wieder von einigen früh brütenden Singvogelarten bezogen.

 

Gehölzschnitt

In den Wintermonaten ist die beste Zeit Bäume und Sträucher zu schneiden. Zu Haufen oder Benjeshecken aufgeschichtet, bietet das Totholz Insekten und Kleintieren Schutz. Oder man verwendet das Schnittgut als unterste Schicht in einem Hoch- oder Hügelbeet.

 

Frostempfindliche Pflanzen

Einige Gartenpflanzen sind nur bedingt winterhart. Nahen Minusgrade, sollte man sie mit Tannenreisig oder Laub schützen. Bei Topfpflanzen muss auch das Pflanzgefäß – z.B. mit Jute eingepackt werden um die Wurzeln zu schützen. Sehr empfindliche Pflanzen sollten besser komplett in frostfreie Räume umziehen.

Unser Tipp:

Weihnachtsbäume recyceln:
Mit den Ästen des ausgedienten Tannenbaums abgedeckt,
können frostempfindliche Stauden
den Winter ohne Schaden überstehen.