Streuobstwiesen

Der Nutzen einer Streuobstwiese
ist von unschätzbarem Wert:

Streuobstwiesen sind die artenreichsten Biotope ganz Mitteleuropas und deshalb besonders erhaltenswert.

Kaum eine Flächennutzung unterstützt die Artenvielfalt auf derart erfolgreiche Weise wie die gute alte Streuobstwiese: Mehrere tausend Tier- und Pflanzenarten existieren hier auf engstem Raum nebeneinander. Diese Form des Obstanbaus ist gleichzeitig nutzbar zur Obstgewinnung, als Weideland, zum Honiggewinn und als Sammelplatz für Insekten und Kleintiere unterschiedlichster Art.

Auf Streuobstwiesen kommen in der Regel weder Dünger noch Pestizide zum Einsatz: Hier geht es nicht um das Maximum an Ertrag, hier steht Vielfalt im Vordergrund.

Schon die Wiese selbst ist Heimstatt für die dem jeweiligen Bodentyp gemäßen Pflanzengesellschaften. Auf einer Glatthaferwiese zum Beispiel finden sich typischerweise Wiesenlabkraut, Wiesenstorchschnabel und Wiesenglockenblume. Alle dienen unterschiedlichen Insekten als Nahrungsquelle; und aufgrund der seltenen Mahd siedeln sich gern auch Reptilien und Amphibien an.

Was ist eigentlich eine Streuobstwiese?

Alle Obstbäume einer Streuobstwiese sind hochstämmig und erlauben die Nutzung der darunterliegenden Wiese für Weidetiere, vor allem Schafe. Die Obstbäume selbst sind oft unterschiedlich alt und von Art und Sorte her durchmischt: Apfelbäume neben Birnbäumen, Kirsch- und Pflaumenbäume, in wärmeren Lagen sind Walnuss- oder Quittenbäume möglich.

Anders als in Plantagen, auf denen häufig nur besonders ertragreiche Obstsorten angepflanzt werden, dient die Streuobstwiese auch dem Erhalt alter Obstsorten. Natürlich finden sich Sorten, die hervorragendes Tafelobst hervorbringen – aber nicht nur: Hier dürfen auch Früchte wachsen, die sich besonders gut eignen für Marmelade, zum Mosten, zum Einlagern oder Kuchenbacken.

Lebensraum für Vögel und Insekten

Die Gehölze selbst bieten Unterschlupf für viele Vögel wie den Steinkauz oder Grün- und Buntspechte. Außerdem nisten Hornissen gern unter der Rinde der knorrigen, alten Bäume; und die scheuen Fledermäuse schätzen die Bäume als Schlafquartier: Aufgrund der extensiven Bewirtschaftungsform werden sie hier nur selten gestört.

Die Ernte und Pflege von Streuobstwiesen ist sicherlich mühseliger und aufwendiger – die unterschiedlichen Arten und Sorten werden früher oder später reif. Zudem ist es wichtig, die alten Obstbäume regelmäßig und fachgerecht zu beschneiden, um ein Vergreisen der Bäume zu verhindern.

Mit dem Anlegen einer Streuobstwiese schaffen Sie einen äußerst wertvollen Beitrag für die Natur. Wir möchten Sie ermuntern, diesen Schritt zu gehen, wenn Sie die Möglichkeit dazu haben.