Die Sandbiene

Auch wir sind schon da:

Wir sind die Sandbienen!

Und erste Nester wurden Mitte März im Garten der Biologischen Station entdeckt. In der Zeit der Nachtfröste und kühlen Tage war ein kleiner Baustopp eingetreten. Am ersten warmen Tag Ende März hat sich die Nestbauerin aber wieder gezeigt…

  •  Wusstet ihr, dass ca. 50 % von uns Wildbienen im Boden ihre Nester bauen? Wir Sandbienen gehören auch dazu.
  • Wir graben unsere Nester 5-60 cm tief in den Boden. Meistens bauen wir an ebenen, wenig bewachsenen Stellen. Unsere Nester verschließen wir oft nach Fertigstellung wieder mit Erde. Vielleicht passt ihr ein bisschen auf in eurem Garten, wenn ihr solche Löcher entdeckt. Und vielleicht könnt ihr uns beim Nestbauen beobachten…meist kommen wir nach einiger Zeit wieder zum Nest und bringen neuen Pollen oder ihr könnt sehen, wie wir neue Erde nach oben aus der Nisthöhle schieben.
  • Wenn ihr anfangt in euren Beeten im Garten zu arbeiten, schaut mal, ob wir auch schon da sind. Vielleicht überlasst ihr uns den kleinen Bereich, in dem wir sind und hackt dort nicht im Boden, wenn es möglich ist.
  • Meist baut jede von uns Sandbienendamen 2-3 Nester mit jeweils 1-5 Zimmern (Brutzellen).
  • Manchmal sind wir auch in Nachbarschaft mit anderen Wildbienen, vielleicht weil der „Bauplatz“ eine so tolle Lage am oder im sandigen Boden hat. Der ist dann heiß begehrt. Meist leben wir alleine oder solitär, wie es die Menschen gerne nennen. Jede von uns Sandbienendamen baut also ganz alleine ihre Nester und befüllt diese mit Proviant für ihre Larven. In dieser Zeit schlafen wir in den Nestern und die Sandbienenherren suchen sich Blüten oder andere geschützte Orte, an denen sie schlafen können. Einen Bienenstock wie bei den Honigbienen gibt es bei uns nämlich nicht.
  • Zum Versorgen meiner Nester muss ich ganz schön oft zu Blüten fliegen. Manche von uns brauchen sogar ganz besondere Blüten (sie sind oligolektisch) also stark an sie angepasst und mögen nur die Blüten einer Pflanzenart, z.B. Weidenarten, Spargel, Milchsterne oder Glockenblumen.
  • Oft müssen wir für das Befüllen einer Brutzelle mit Proviant 5 – 10 mal rausfliegen. Wer meint, das ist ja schnell geschafft, täuscht sich leider: selbst bei gutem Wetter schaffen wir kaum mehr als 4 – 6 Sammelflüge pro Tag. . . . und das Wetter ist ja leider nicht immer ideal zum Fliegen.
  • Du kannst uns sehr helfen und ganz viele Nektar- und Pollenreiche Blumen in unserer Nähe anpflanzen, damit wir nicht so lange suchen und nicht so weit fliegen müssen. Wir schaffen vielleicht 300 – 500 m an Flugstrecke zwischen unseren Nestern und den Blüten. Das ist ganz schön viel, wenn man bedenkt, wie klein wir sind, die meisten von uns Sandbienen sind 10 – 15 mm groß, manche aber auch nur 5 – 8 mm.
  • In Deutschland gibt es von uns Sandbienen übrigens mehr als 100 verschiedene Arten.
  • Wir leben und fliegen als Biene nur ein paar Wochen, ca. 4 – 6 Wochen lang. Wie durch ein Wunder schlüpfen jedes Jahr zur richtigen Zeit unsere Nachkommen . . . wir sind dann leider nicht mehr da, um sie kennen zu lernen. Und die bauen dann wieder Nester . . . woher sie wissen, wie das geht, ist auch wie ein Wunder.

Aber, was erzähl ich euch alles, nun muss ich auch wieder los . . . weiter Pollen sammeln für meine Nester. Vielleicht schaut ihr ja mal nach uns, dort wo ihr grad seid, gibt es uns bestimmt auch. Sucht einfach im März/April/Mai nach unseren Löchern. Bis bald!

In ein paar Tagen könnt ihr mehr erfahren über die Mauerbienen, die jetzt auch schon schlüpfen.